S E R V IC E
So sieht die Frequenzweiche in der aktuellen
TCD 110S aus
schon nach wenigen Takten Musik klar,
dass die Criterion TCD 110S ihr den
Schneid mit deutlich gesteigerter Homo-
genität und ganzheitlicher Musikalität
sowie weniger Effekt abkauft. W ar die
TCD 110S ohnehin einer meiner abso-
luten Lautsprecher-Favoriten der letz-
ten Jahre, so vermag sie nunmehr logi-
schwerweise auch ihre in die Jahre gekom-
mene Schwester weitgehend mühelos in
die Schranken zu weisen. Was aber auch
hier keineswegs heißt, dass die TMR 160
Und so die Weiche in der 25 Jahre alten und
nicht mehr ganz originalbestückten TMR 160
Man beachte dennoch den schon damals
betriebenen Aufwand
Jochen Fabricius
Entwicklungsleiter Lautspre-
cher bei T+A Elektroakustik
»Die Entwicklung ist mittler-
weile viel einfacher, weil man
Änderungen erst simulieren und
messen kann. Die gesparte Zeit
kann man in bessere, detaillier-
tere Entwicklung stecken. Alte
Lautsprecher zu restaurieren dürfte
wohl ideelle Gründe haben. Im Ver-
gleich istdas neue Modell objektiv in
allen Punkten klar überlegen.«
nun unbedingt in den Ruhestand wech-
seln müsste, wenn man sie noch lustvoll
betreibt. Sie ist - trotz Gewebekalotte
- mitunter etwas bissiger, spielt enger,
spürbar weniger empathisch und zudem
hüftsteifer, aber durchaus noch beeindru-
ckend souverän.
Singen etwa Amy Belle und Rod Ste-
wart zusammen live „I don’t Wanna Talk
About It“, so werden die Facetten ihrer
charakteristischen Stimmbilder von der
modernen T+A deutlich akkurater und
realistischer auft>ereitet und dargereicht.
Ebenso ist die Basskontrolle bei wuchti-
gen Schlägen wie etwa Chuck Mangiones
„Children Of Sanchez“ überzeugender,
konturierter und straffer als bei der doch
- wenn auch nicht unangenehm - abrun-
denden TMR 160. Die Frequenzweiche
mit großer Trafospule, Luftspulen und
Folienkondensatoren ist aufwändig. Aber
ihr stolzer Besitzer sollte sich dennoch
einmal umschauen, denn der Horizont
ist heute ein gutes Stück weiter weg als
noch 1989. Und in Sachen Elektronik, wo
der eine oder andere längst - womöglich
mehrfach - aufgerüstet haben dürfte, hat
sich eher weniger getan als in der Welt der
Schallwandler. Das ist Fakt. Mit durch-
weg gutmütigen über vier Ohm Impe-
danz stellte die T+A den antreibenden
Verstärker aber wenigstens nicht auf eine
Zerreißprobe wie manche zeitgenössi-
sche Mitbewerberin etwa von Infinity.
Die TCD aber überrennt sie förmlich.
Tom Frantzen
G ETE STET IN STER EO 1 /1 3
T + A C r i t e r i o n T C D 1 1 0 S
Klangniveau:
90 %
Preis/Leistung:
★ ★ ★ ★ Exzellent
Besonderheit:
Transmissionline
eine immer weiter zunehmende Rolle.
Riesige, kühlschrankbreite Lautsprecher
müssen im Zeitalter der Gleichberechtigung
dem Willen der besseren Hälfte weichen
oder auch dem allgemeinen Wunsch nach
Wohnambiente untergeordnet werden.
In aller Regel sehen Lautsprecher heute
schlanker und wohnraumfreundlicher aus
als noch vor 30 Jahren.
A N - U N D
E N T K O P P L U N G
G
erade Lautsprecher eines solchen
Kalibers wie der beiden T+A, die zudem
noch durch das an die Orgelpfeife ange-
lehnte Konzept der Transmissionline eine
hochgradig wirksame Bassunterstützung
bis in die tiefsten Lagen erfahren, dürfen
nicht beliebig aufgestellt werden.
Davon abgesehen, dass etwa eine wand-
nahe oder gar eine Platzierung in der
Ecke nicht anzuraten ist, sollte man unter
allen Umständen vermeiden, dass etwa
der Boden einer solchen, aber auch einer
anderen
Standbox
flächig
auf
dem
Wohnzimmerboden
aufliegt und diesen
zum
Mitschwingen
anregt.
Genau hierin liegt der
Sinn und Zweck der
berühmten
Spikes
oder auch konstruk-
tiven
Alternativen,
wie sie etwa Clear-
light Audio mit den
breitspektral dämp-
fenden RDC-Kegeln
anbieten.
Sie
ver-
meiden den direkten
Bodenkontakt
und
heben die Box gewis-
sermaßen auf Füße,
die auf sehr kleiner
Fläche
enormen
Druck aufbauen und den Boden weitaus
weniger anzuregen imstande sind.
Noch fortgeschrittener ist der Einsatz
genannter Materialien, die einen Teil der
Schwingungsenergie
Richtung
Boden
gewissermaßen durch Umwandlung in
Wärme vernichten und aufgrund eines
bestimmten Abstandes zum Boxenboden
ebenfalls sinnvoll und ganzheitlich in das
Schwingungssystem eingreifen.
Mitunter weniger präzise klingend als feste
Unterstellfüße sind aber auch solche aus
Gummi oder Sorbothan alternativ dazu
geeignet, die Körperschallübertragung in
die Nachbarwohnung zu unterbinden oder
zumindest zu reduzieren.
Clearlight Audio-Chef
Kurt Olbert bei der Justage
seiner RDC-Kegel unter
einer Visaton Vox 253.
6/2014 STEREO 37